Wer sind wir?
Eine Zusammenfassung unserer Aufgaben und Ziele finden Sie hier.
Im Folgenden wollen wir Ihnen den Werdegang von GIB ZEIT etwas genauer
vorstellen.
Ausgangssituation
Es gibt viele Kinder mit Höreinschränkungen, die nicht über genügend Kommunikations- und Ausdrucksmittel verfügen. Nicht verstehen und sich nicht vollständig mitteilen können – das beeinträchtigt die psychosoziale Entwicklung nachhaltig und erschwert die Integration in Familie und Gesellschaft.
Die „Geburt“ von GIB ZEIT (Namensgebung)
GIB ZEIT entstand am 08.05.1998. Diesen Namen wählten wir für unsere Initiative von mehrheitlich gehörlosen Erwachsenen, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen an andere gehörlose und schwerhörige Kinder und ihre Familien weitergeben wollten und Interesse an einem Austausch mit den Familien hatten.
Was bedeutet GIB ZEIT?
Jeder Buchstabe hat eine Bedeutung:
Gemeinsame
Initiative
Begegnung –
Zukunftsplanung durch
Erfahrungs- und
Informationsaustausch mit
Teilnahme Gehörloser.
Ein ganz wichtiger Buchstabe ist für uns das B, die Möglichkeit einer Begegnung von Familien mit einem gehörlosen oder schwerhörigen Kind mit gehörlosen Erwachsenen.
GIB ZEIT hat auch eine inhaltliche Bedeutung: Wir wollen den Familien Zeit geben, keinen Druck machen und sie auf den von ihnen gewählten Wegen, wenn sie es wünschen, nach unseren Möglichkeiten ein Stück begleiten.
Was wurde aus GIB ZEIT und wer sind die Mitarbeiter
Die erste Familie hatten wir im September 1997 kennengelernt und ehrenamtlich gingen wir schon bald zu einigen Familien. 1998 bekam das „Kind“ dann seinen Namen (siehe oben)
Am 01.01.2000 wurde aus der Initiative ein dreijähriges Modellprojekt in der Trägerschaft des Landeselternverbandes Deutscher Gehörlosenschulen NRW e.V. mit vier gehörlosen und zwei hörenden Mitarbeitern.
Der Kreis der Familien erweiterte sich in dieser Zeit sehr. Um die Arbeit fortsetzen zu können, wurde im November 2001 gemeinsam mit Familien und Freunden der als gemeinnützig anerkannte Verein GIB ZEIT e.V. gegründet.
Der Verein hat zur Zeit fünf fest angestellte gehörlose und zwei hörende Mitarbeiter: Team (hier mit Honorarkräften)
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Datenschutz seit 25.05.2018
Was machen wir?
Die gehörlosen Fachkräfte gehen in die Familien mit dem Ziel, mit Hilfe der Gebärdensprache eine stabile kommunikative Kompetenz aufzubauen. Sie passen sich an die jeweiligen Bedingungen an, der Sprachaufbau erfolgt oft unbemerkt und spielerisch. Wichtig ist eine tragfähige Brücke zwischen den hörenden Eltern mit ihren gehörlosen oder schwerhörigen Kindern. Die Gebärdensprache gibt den Kindern viel Selbstbewusstsein und stärkt ihre Identität. Sie erleben sich als Menschen mit besonderen Fähigkeiten und können ihre Fragen stellen, die Welt mehr und besser verstehen. Diese Arbeit ist unsere Kerntätigkeit.
Daneben bieten wir Eltern-Kind-Treffen an und arbeiten mit Einrichtungen der Frühförderung, Kindergärten, Schulen und weiteren Institutionen zusammen.
Wen betreuen wir?
Alle Kinder aus Familien, die mit Gebärden eine bessere Kommunikationsmöglichkeit erhalten können, sind unsere Adressaten.
Sie sind gehörlos, schwerhörig, haben ein oder zwei CIs oder sie haben kein CI, sie haben zusätzliche Behinderungen bzw. Beeinträchtigungen wie Charge.
Wir sind davon überzeugt und erleben es immer wieder, dass jedes Kind Kommunikation erlernen kann und eine sichere Kommunikation benötigt.
Die Eltern?
Mit den Eltern erleben wir viele wertvolle Momente und wir sind froh und dankbar, dass so viele uns ihre Türen geöffnet haben. Eine Mutter beschrieb den ersten Kennenlern - Augenblick mit der gehörlosen Erwachsenen so:
„Für unsere Tochter ging die Sonne auf und für uns ein Licht.“
Auch wir haben sehr viel bekommen von den Familien und ihren Kindern. Vielleicht steht auch deshalb, wie dieselbe Mutter es sagte, unser „Motor nie still“. Wir wollen jedenfalls gerne noch viele Jahre weitermachen.
Die Kinder?
Nicht ein Kind empfindet gleich wie das nächste Kind, stellvertretend für viele Kinder möchten wir aber Emmanuelle Laborit zitieren, die in ihrer Autobiografie „Der Schrei der Möwe“ schrieb:
„Mit der Gebärdensprache habe ich einen unschätzbar wertvollen Schlüssel gefunden, der mir die unermessliche Tür aufschließt, die mich von der Welt trennte.“