GIB ZEIT - Wie es mit uns weiter ging, Februar 2004


                         Wie es mit GIB ZEIT 2003 weiter ging

Vorgeschichte

Bereits im November Ende 2001 wurde gemeinsam mit Familien und Freunden der gemeinnützige Verein GIB ZEIT e.V. gegründet, um die Arbeit des Modellprojekts auch nach dessen Beendigung im Dezember 2002 fortsetzen zu können.

Da trotz zahlreicher Gespräche, scheinbar begründeter Hoffnungen und den zu erwartenden positiven Ergebnissen durch unsere wissenschaftliche Begleitung auch im Herbst 2002 noch keinerlei Aussicht auf finanzielle Unterstützung von offizieller Seite für unsere Arbeit bestand, war der Übergang in das Jahr 2003 äußerst fraglich.

Die Fortführung unserer Arbeit gelang schließlich nur, nachdem wir im November 2002 Gespräche mit dem Arbeitsamt Essen führten und diese mit viel Glück und in buchstäblich letzter Minute ergaben, dass für zwei unserer gehörlosen Mitarbeiterinnen Eingliederungszuschüsse zum Gehalt gezahlt werden können.

Für die anderen beiden gehörlosen Mitarbeiterinnen war eine Zahlung von Zuschüssen leider nicht möglich, da diese bereits während der Zeit des Modellprojekts dem Landeselternverband gewährt worden waren und ihre Nachbeschäftigungsfrist noch nicht abgelaufen war. Sie nahmen später jeweils eine andere Stelle an.

Den beiden hörenden Mitarbeitern wurden Dolmetscherstunden aus Mitteln der Ausgleichsabgabe gewährt, so dass ihre weitere Mitarbeit zum einen möglich, zum anderen diese aber die GIB ZEIT e.V. - Kasse in der bevorstehenden kritischen Zeit nicht belasten musste.

Januar bis Mai 2003: Durststrecke

Das Jahr 2003 begannen wir also mit zwei statt wie bisher mit vier gehörlosen Mitarbeiterinnen. Wir stellten uns dem Sozialamt Essen vor und erarbeiteten einen Therapiekostensatz. Danach stellten wir erste Einzelanträge, unter anderem bei den örtlichen Sozialämtern auf Wiedereingliederungshilfe. Nun mussten wir uns in Geduld üben, da mit einer längeren Wartezeit bei der Bearbeitung unserer Anträge gerechnet werden musste. Die freien Mitarbeiter wurden informiert, dass sie vorübergehend nur die Hälfte ihrer bisherigen Bezüge bekommen können und ggf. deshalb ihren Stundeneinsatz entsprechend reduzieren sollen.

Unser durch Spenden und Mitgliedsbeiträge in mehreren Jahren angesammeltes "Vermögen" fiel erwartungsgemäß bis Nahe Null im Mai 2003.

Juni bis September 2003: Wieder Boden unter den Füßen

Im Juni 2003 erhielten wir die ersten Bewilligungen - und damit die ersten Gelder - durch die Sozialämter, erfreulicherweise folgten bis September weitere Bewilligungen, so dass wir erstmals wieder Rücklagen bilden konnten.

Oktober bis Dezember 2003: Aufschwung

Zum 1. Oktober konnten wir eine neue gehörlose Mitarbeiterin einstellen. Diese hatte zuvor bereits als Honorarkraft für uns gearbeitet und übernahm überwiegend Familien, die schon länger auf der Warteliste standen.

Auch auf Honorarkraftbasis bekamen wir leichte Verstärkung. Zur Zeit werden 15 Familien von unseren festen und acht Familien von den freien Mitarbeitern begleitet.

Das gelegentlich gestreute Gerücht, dass es GIB ZEIT e. V. nicht mehr gibt, stimmt also glücklicherweise nicht.

Wir hoffen, dass das stete Bemühen um die Finanzen uns aber auch genügend Kraft lässt, uns auch inhaltlich weiter zu entwickeln, verstärkt wieder Angebote machen zu können (z.B. Familienwochenenden) und einen Austausch mit den Familien lebendig halten zu können

 

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